ETF sind in Deutschland beliebter denn je

Seit einigen Jahren haben börsengehandelte Fonds, nach ihrer englischen Bezeichnung „exchange-traded fund“ ETF genannt, einen wahren Siegeszug angetreten. Die Investitionsprodukte, bei denen es sich zum Großteil um passiv verwaltete Indexfonds handelt, haben in diesem Jahr sowohl im Hinblick auf die Zahl der Sparpläne als auch das Sparvolumen deutlich zugelegt: So werden in Deutschland (Stand Ende September 2024) 9,5 Millionen ETF-Sparpläne pro Monat ausgeführt – ein Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch das jährliche Sparvolumen wuchs, wenn auch nicht ganz so stark, um elf Prozent und erreichte den Wert von 15,6 Milliarden Euro. Das geht aus einer im Auftrag von BlackRock erstellten Studie des Investorenportals extraETF hervor.

Doch trotz des Booms bei ETF-Sparplänen stehen die börsengehandelten Fonds immer wieder in der Kritik. Im heutigen Beitrag wollen wir einmal erläutern, warum auch wir ETF für nicht unproblematisch halten.

Mit ETF lässt sich nie mehr als die Marktrendite erzielen

Ein Punkt, der immer wieder gegen ETF vorgebracht wird, besteht darin, dass sich mit ihnen nie der allgemeine Markt schlagen lässt. Denn als passiv verwaltete Indexfonds bilden sie den Markt des ihnen zugrundeliegenden Wertpapierindexes nach und weichen von diesem auch nicht ab. Demgegenüber zielen aktiv gemanagte Fonds darauf ab, durch eine auf fundierter Marktkenntnis basierten Titelauswahl die allgemeine Entwicklung zu übertreffen. Auch wenn dies selbstverständlich nicht immer gelingt, so haben Anleger über die Wahl eines aktiven Fonds mit einem erfolgreichen Management doch die interessante Möglichkeit, ihr Anlageergebnis über den Durchschnitt zu heben.

Bei fallenden Märkten sind ETF-Anleger der Abwärtsbewegung ausgeliefert

Während ETF bei boomenden Aktienmärkten gegebenenfalls hübsche Gewinne einfahren können, wird die Lage in Abwärtsphasen kritisch. Denn wenn die Kurse an den Börsen fallen, folgt ein ETF seinem Index 1:1 auf dem Weg nach unten. ETF-Anleger sind somit dem vollen Marktrisiko ausgesetzt.

Ein aktives Fondsmanagement hingegen hat in Krisenzeiten die Möglichkeit zu handeln und bei einer Abwärtsentwicklung gezielt gegenzusteuern. Dieses Eingreifen kann beispielsweise in Form von Umschichtungen im Portfolio geschehen: Besonders gefährdete Aktien werden verkauft, um die Verluste zu minimieren und das Geld gegebenenfalls in andere Vermögenswerte mit niedrigeren, aber stabileren Renditen zu investieren. Dieser Sicherheitsaspekt ist einer der entscheidenden Gründe, warum auch wir unseren Kunden zu aktiv verwalteten Fonds raten.

Verbraucherzentralen warnen vor schwarzen Schafen

Obwohl es sich bei ETF grundsätzlich um streng regulierte Finanzprodukte handelt, haben auch hier unlautere Anbieter Wege gefunden, um die Beliebtheit dieser Fonds für sich auszunutzen. Denn die Bezeichnung ETF ist rechtlich nicht geschützt, sodass der Name auch für Produkte genutzt werden kann, die beispielsweise auf fragwürdigen, von den Vermittlern selbst geschaffenen Indizes basieren und vor allem mit überhöhten Gebühren und Verwaltungskosten punkten. Zudem warnen die Verbraucherzentralen vor Handelsvertretern, die unter anderem Rentenversicherungen vermitteln, deren Beiträge zwar in ETF investiert werden, die aber durch hohe Maklergebühren unrentabel sind. Aus diesem Grund raten die Verbraucherschützer explizit von der Verbindung von Versicherungen und ETF-Investments ab.

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